Bahnnostalgie Deutschland




  
 
Zittauer Schmalspurbahn

Zittau – Bertsdorf – Kurort Oybin / Kurort Jonsdorf

Mit Dampf ins Gebirge ...

Bereits seit 1890 befördern die Dampfrösser der Zittauer Schmalspurbahn Ausflügler und Urlauber in das kleinste Mittelgebirge Deutschlands, das romantische Zittauer Gebirge. Der erste Betreiber der Bahn war die „Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahngesellschaft“, die sich Z.O.J.E. abkürzte. Der Volksmund deutete die Abkürzung in „Zug ohne jegliche Eile“ um. In gemächlichem Tempo reisten damals wie heute unzählige Ausflügler mit Dampf ins Gebirge. Rund um die Strecke entstanden mit der Bahn zahlreiche Hotels und Restaurants, in denen einst die zahlreichen Sommerfrischler Einkehr fanden und wo noch heute sommers wie winters Oberlausitzer Gastlichkeit genossen wird.

Den Ausgangspunkt nimmt die Schmalspurbahn am Zittauer Bahnhof, unweit des idyllischen historischen Stadtzentrums, einer Perle der Oberlausitz. Die Schmalspurzüge umrunden anschließend die altehrwürdige Stadt, bevor die Strecke unweit des Olbersdorfer Sees, der „Freizeit-Oase“ der Oberlausitz, entlangführt. Anschließend wird nach acht Kilometern Fahrt der Bahnhof Bertsdorf erreicht, dessen Ensemble in seinem historischen Erscheinungsbild vom Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen und der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft erhalten wird. Sie haben nun die Wahl, die Fahrt nach Kurort Oybin oder Kurort Jonsdorf fortzusetzen oder aber einen Zwischenstopp im niveauvollen Hotel Bahnhof Bertsdorf einzulegen.

Wenn Sie die Reise nach Oybin fortsetzen, endet die Fahrt direkt unterhalb des Berges Oybin, der von einer alten Burg- und Klosteranlage bekrönt wird. Direkt am Bahnhof wurde in der alten Wasserstation mit viel Liebe eine Ferienwohnung eingerichtet. Diese wird wie auch die beiden Ferienwaggons mit Vier-Sterne-Standard durch die Zimmervermittlung „Zittauer Gebirge“ vermittelt. Ebenso erwarten Sie im Bahnhof Kurort Oybin der Abenteuerspielplatz Kinderbahnhof „Zwergenreich“. Aber auch eine Fahrt nach Jonsdorf sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Der idyllische Kurort mit seinen zahlreichen urigen Umgebindehäusern ist ein idealer Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten, erholsame Momente oder interessante Entdeckungen.

Zeitreise-Züge – mehr als nur Bahnfahren ...

Tauchen Sie mit den Zeitreise-Zügen in die Welt vergangener Eisenbahnepochen ein und erleben Sie Reisekultur früherer Generation. Neben dem regulären täglich verkehrenden Dampfzugangebot sind bei der Zittauer Schmalspurbahn gleich drei weitere museale Zuggarnituren abwechselnd an den Wochenenden von Mai bis Oktober im Einsatz, die jeweils eine Zeitepoche der Geschichte sächsischer Schmalspurbahnen verkörpern. Der Sachsenzug entführt die Fahrgäste in die Zeit der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, der Entstehungs- und Blütezeit der sächsischen Schmalspurbahnen. Mit dem Reichsbahnzug reisen Sie wie einst Ihre Großeltern oder Urgroßeltern in den goldenen Zwanzigern oder den dreißiger Jahren, während der Zittauer Triebwagen die Zeit der Nachkriegs-Reichsbahn erlebbar macht. Die Fahrttermine der Zeitreise-Züge finden Sie im linken Kasten. Doch auch die Fahrt mit den täglich verkehrenden Dampfzügen wird durch die Doppelausfahrt der Dampfzüge in Bertsdorf, durch einen Speisewagen in den Zügen nach Kurort Oybin, durch von Mai bis Oktober eingesetzte offene Aussichtwagen sowie durch je einen rollstuhlgerechten Wagen pro Zug für jedermann zum Erlebnis. Die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (SOEG) als heutiger Betreiber der Schmalspurbahn bietet Ihnen darüber hinaus ein vielfältiges Programm an Themenfahrten und Angeboten, bei denen Sie die Dampfbahnfahrt mit den Sehenswürdigkeiten und Höhepunkten des Zittauer Gebirges, dem 100. Naturpark Deutschlands, auf ideale Weise verbinden.


Altstadt Zittau: Ein sehenswerter historischer Stadtkern mit Rathaus und prunkvollen Bürgerhäusern lädt zum Verweilen ein.
Großes Zittauer Fastentuch von 1472: Zu besichtigen in der als Museum eingerichteten "Kirche Zum Heiligen Kreuz" in Zittau.
Naherholungsgebiet Olbersdorfer See: Campingplatz, Surfschule, Freizeitzentrum und Sandstrand laden zu entspannten Stunden ein.
Naturpark Zittauer Gebirge: Radtouren und romantische Wanderungen auf dem gut ausgebauten Wegenetz inmitten der Natur.
Cölestiner-Klosteranlage Oybin: Mittelalterliche Ruine auf den zerklüfteten Felsen des Berges Oybin, hoch oben über dem Tal gelegen.

Fahrplan
Bahnstrecke Zittauer Schmalspurbahn

Lage

Die Zittauer Schmalspurbahn befindet sich im östlichsten Zipfel Deutschlands in unmittelbarer Nähe zum Dreiländereck Polen-Deutschland-Tschechische Republik.

Anfahrt mit Bus & Bahn

Zu erreichen ist die Bahnlinie bequem mit dem Zug von Dresden oder Görlitz, im Bahnhof Zittau besteht jeweils Anschluss zu den Schmalspurzügen.

Anfahrt mit dem Auto

Zur Anreise mit dem Pkw ist die B178 zu empfehlen.


Streckenverlauf



Fahrzeuge Zittauer Schmalspurbahn

Dampflokomotiven

Die meistgebaute Lokomotivgattung der sächsischen Schmalspurbahnen ist die sächsische IV K (sprich: vier K). Zwischen 1892 und 1921 verließen nicht weniger als 96 Exemplare dieser Bauart die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz. Einst waren sie daher auf allen 750-mm-spurigen Schmalspurbahnen in Sachsen von Carlsfeld bis Zittau und darüber hinaus beispielsweise auf der Insel Rügen anzutreffen. Die Nassdampfloks mit dem charakteristischen 4-Zylinder-Verbundtriebwerk erreichen eine Leistung von rund 210 PS. Weitere technische Daten sind die Fahrzeuglänge von 9000 mm und die Dienstmasse von max. 29,3 t. Insgesamt sind 22 Exemplare dieser Lokomotivtype erhalten geblieben. Zum Bestand des Interessenverbandes der Zittauer Schmalspurbahnen e.V. zählt eine Lok dieses Typs.

IV K Nr. 145 (DR-Nr. 99 555), Baujahr 1908, SMF Chemnitz/3208


Seit mehreren Jahrzehnten bewältigen die von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft
beschafften Einheits- und die von der DR beschafften Neubaudampfloks nahezu allein den Verkehr auf den verbliebenen sächsischen Schmalspurbahnen.
Zur Bewältigung des gestiegenen Frachtaufkommens waren zwischen 1928 und 1933 insgesamt 32 dieser schmalspurige Einheitsloks gebaut worden. Da sich die Konstruktion bewährte und nach den Reparationsabgaben nach 1945 auch bei den Schmalspurbahnen Lokomotivmangel herrschte, baute die Deutsche Reichsbahn 24 Lokomotiven in den Jahren 1952 bis 1956 mit einigen technischen Änderungen nach, die äußerlich jedoch den Einheitsloks sehr ähnlich sind. Mit einer Leistung von rund 600 PS gehören beide Typen zu den stärksten deutschen Schmalspurloks.

 

99 731, Baujahr 1928, SMF Chemnitz/4678, in Aufarbeitung
99 735, Baujahr 1928, SMF Chemnitz/4682, abgestellt
99 749, Baujahr 1929, Schwartzkopff/9538
99 750, Baujahr 1929, Schwartzkopff/9539, ausgestellt im Trixi-Park
99 757, Baujahr 1933, Schwartzkopff/10147, abgestellt
99 758, Baujahr 1933, Schwartzkopff/10148
99 760, Baujahr 1933, Schwartzkopff/10151
99 787, Baujahr 1955, LKM Babelsberg/132028, abgestellt

Weiterhin ist als nicht betriebsfähiges Ausstellungsexponat eine Dampflok vorhanden, die langjährig in Zittau den Rangierdienst auf dem Bahnhof verrichtete und ursprünglich von der Trusebahn in Thüringen stammt.

99 4532, Baujahr 1924, Orenstein & Koppel, Ausstellungslok in Bertsdorf

Diesellokomotiven und Triebwagen

VT 137 322, Baujahr 1938, WUMAG Bautzen/22005
199 013, Baujahr 1980, FAUR Bukarest, Typ L30H, Rangierlok
199 018, Baujahr 1973, FAUR Bukarest, Typ L45H, ex CFR


Historie der Zittauer Schmalspurbahn

Der Gebirgsverein Oybin setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer wieder für die Anbindung des Zittauer Gebirges an das sächsische Eisenbahnnetz ein. Das Königreich Sachsen sah aber dafür damals keine Notwendigkeit. So erlaubte die Ständekammer am 27. Juli 1888 etwas in Sachsen einmaliges: den Bau und den Betrieb einen privaten Schmalspurbahn durch die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn-Gesellschaft (Z.O.J.E.). Am 26. Juni 1889 erfolgte der erste Spatenstich und bereits am 25. November 1890 wurde die Bahn mit einem Festzug nach Oybin feierlich eröffnet. Mit der Betriebsführung hatte die Z.O.JE. übrigens die K.Sächs.Sts.E. beauftragt.

Die Bevölkerung nahm den Zug ohne jede Eile – wie der Volksmund die Abkürzung Z.O.J.E. rasch aussprach – von Anfang gut an. Trotzdem fehlte der privaten Gesellschaft nach 1900 das Kapitel zum Kauf weiterer Fahrzeuge und für Erweiterungen von Dienstgebäuden und Gleisanlagen. Sie bot die Z.O.J.E. mehrfach dem sächsischen Staat zum Kauf an. Schließlich wechselte die Schmalspurbahn per 1. Juli 1906 in Staatseigentum.

Bis 1909 steigerte sich die Beförderungsleistung auf 523 000 Fahrgäste – damit war die Schmalspurbahn an ihrer Leistungsgrenze angelangt. Eine für Sachsen einmalige Lösung war der im gleichen Jahr begonnene zweigleisige Ausbau einer schmalspurigen Bahn, der am 15. April 1913 zwischen Zittau und Oybin vollendet wurde.

Im April 1920 gingen die Sächs.Sts.E.B. wie alle anderen deutschen Länderbahnen in der Deutschen Reichsbahn auf. Die Beliebtheit der Zittauer Bahn wuchs dessen ungeachtet weiter bis auf Spitzenwerte von 18 000 Fahrgästen am Tag. Der Zweite Weltkrieg ging auch an der Schmalspurbahn nicht spurlos vorbei und so begann aus Materialmangel 1944 die Demontage des zweiten Gleises. Nach Kriegsende ließ die Besatzungsmacht die letzten zweigleisigen Abschnitte auf ein Gleis zurückbauen und zahlreiche Fahrzeuge in die Sowjetunion abfahren.

In den 1950er Jahren setzte der Ausflugsverkehr ins nahe Zittauer Gebirge wieder ein und die Region entwickelte sich bis 1990 zu einem gefragten Urlaubsgebiet.

Gemäß einer Planung aus den 1980er Jahren sollte die Schmalspurbahn im Jahr 1990 zugunsten der Erweiterung des Braunkohletagebaus Olbersdorf eingestellt werden. Infolge der politischen Veränderungen in Deutschland 1989/90 konnte das verhindert werden. Die nach 1994 von der DB AG angestrebte Einstellung des Bahnbetriebes verhinderte die Gründung der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (SOEG). Seit dem Betreiberwechsel im April 1996 gilt die Zukunft der Schmalspurbahn als gesichert. Nach einigen Jahren traf die Geschäftsleitung
mehrere wegweisende Entscheidungen zur Attraktivitätssteigerung ihrer Bahn, was sich an den ständig steigenden Fahrgastzahlen widerspiegelt. So fahren neben den Einheitslokomotiven aus der DRG-Zeit heute auch die IV K Nr. 145 und der Triebwagen von 1938 ins Zittauer Gebirge.

Die Eisenbahner der SOEG leisten jeden Tage ihren Beitrag, dass die kleine Bahn ins kleinste Mittelgebirge Deutschlands noch lange täglich schnaufend zwischen Zittau, Oybin und Jonsdorf unterwegs ist.

 

Kontakt:

Sächsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH
Kundenbüro
Bahnhofstraße 41
02763 Zittau

Tel.: 03583 540540
Fax: 03583 516462


E-Mail-Kontakt

Lage:


Betriebszeiten:

Die Zittauer Schmalspurbahn fährt täglich mit Dampfzügen.
 

Hauptsaison 2024
28.03.2024 – 3.11.2024
Nebensaison 2024
26.02.2024 - 27.03.2024
30.11.2024 - 14.12.2024
Bauarbeiten, kein Zugbetrieb
04.11.24 - 29.11.24

Fahrpreise:

Auszug aus der Tariftabelle

bis 9 Stationen Einfach Hin-/Rück
Erwachsene 12,00 € 18,00 €
ermäßigt 6,00 € 10,00 €
Deutschlandticket, Sachsen-Ticket
gültig nur mit Historik-Zuschlag 8,00 €
Einzelfahrten
10er Karte Erwachsene 31,00 €
10er Karte ermäßigt 23,00 €
weitere Tarife
Tageskarte ZVON
Erwachsene
23,50 €
Tageskarte ZVON
ermäßigt
15,00 €
Wochenkarte Erwachsene 34,50 €
Wochenkarte ermäßigt 23,50 €
Monatskarte Erwachsene 80,00 €
Monatskarte ermäßigt 60,00 €

Reiseangebote:

Ferienwohnung der Zittauer Schmalspurbahn im Wasserhäuschen in Oybin 

weitere Reiseangebote

Veranstaltungen:


Heizerfrühstück im Speisewagen

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Zusätzliche Dieselzüge

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Einsatz des Reichsbahnzuges


Der Osterhase im Zug

-
Ostern am Bahnhof Oybin

weitere Veranstaltungen

Fahrplan:

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